Gute Laune im Schuh – glücklich durch Sport

Sport macht glücklich! Ob nach einem Lauf, einer Runde Radfahren, einer halben Stunde Bahnen ziehen oder nach dem Fitness-Programm – wir fühlen uns besser: Was uns vorher noch genervt oder gestresst hat, ist plötzlich nur noch halb so schlimm und wir fühlen uns wohl, voller Energie und sind jut druppe. Aber warum ist das eigentlich so? Dem wollen wir heute nachgehen:

 

Endorphine als Glücksboten?

Die Theorie, dass die vermehrte Ausschüttung von Endorphinen der Grund für unser Wohlbefinden sind, hält sich hartnäckig. Dabei ist sie in der Sportmedizin äußerst umstritten: Neuere Forschungen lassen nämlich vermuten, dass diese körpereigenen Morphine eher einen schmerzlindernden als einen stimmungsaufhellenden Effekt haben. Sie lassen uns Belastung also besser “aushalten”, wirken sich aber vermutlich nicht auf eine gute Stimmung aus. Glücksgefühle entstehen im Gehirn, nicht im Körper. Die gute Stimmung ist also im wahrsten Sinne “Kopfsache”.

 

Wohlfühl-Effekt durch Glückshormone

Gleich drei Faktoren tragen zum Feel-Good-Faktor beim Sport bei: Nummer eins ist das Serotonin, oft auch als Glückshormon bezeichnet. Die Ausschüttung von Serotonin wird durch sportliche Aktivitäten angekurbelt, da die Verfügbarkeit der Aminosäure Tryptophan erhöht wird, aus der unser Körper Serotonin bildet. Wer regelmäßig Sport treibt, kann laut Studienergebnissen auch einer Depression vorbeugen oder sie lindern.
Nummer zwei im Bunde ist das Stresshormon Kortisol – die Ausschüttung wird durch regelmäßiges Training reduziert. Wer sich vor Prüfungen, Vorträgen oder wichtigen Aufgaben – also sozialen Stresssituationen – ausgepowert hat, geht die Herausforderung mit geringerem Stresslevel an.
Nummer drei sind die sogenannten Endocannabinoide. Das sind körpereigene Substanzen, die den Körper in eine Art Rauschzustand versetzen können. Sport führt vermutlich zu einer vermehrten Ausschüttung und sorgt so für unser Wohlbefinden.

 

Mit Rhythmus zur Erholung

Es sind aber nicht nur die körpereigenen Substanzen, die einen positiven Einfluss auf unser Gemüt haben. Auch die gleichbleibenden, rhythmischen Bewegungen beim Sport haben anscheinend einen positiven Effekt auf die Psyche. Was in der Traumatherapie bei der sogenannten EMDR-Therapie (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) erfolgreich eingesetzt wird, können wir auch bei Bewegungsabläufen, wie dem Laufen, Radfahren, auf dem Crosstrainer, beim Schwimmen oder Nordic-Walking erzielen. Denn diese gleichbleibenden, fast meditativen Bewegungen führen dazu, dass das Gehirn sich quasi neu sortiert und Negatives besser verarbeitet.

 

“Tschüss” negative Gedanken

Sport macht den Kopf frei: Wenn unser Gehirn vollständig auf die Bewegung konzentriert ist, bleibt für andere Gedanken kein Platz mehr. Das funktioniert besonders gut bei solchen sportlichen Aktivitäten, bei denen wir uns auf die Ausführung konzentrieren müssen. Yoga, Pilates, Kraftsport, Funktionstraining, aber auch Mannschaftssportarten eignen sich hervorragend.
Aber auch bei Ausdauer-Sportarten und insbesondere beim Laufen werden negative Gedanken einfach weggepustet. Vor allem Läufer werden das “Runners-High” kennen – der Zustand, bei dem alles im Fluss ist, also ein “Flow”-Moment und alles wie von alleine läuft.

Alles in allem also sehr viele gute Gründe, sich regelmäßig sportlich zu betätigen (ganz abgesehen von den sichtbaren Erfolgen). Und das Tolle: All das, was wir im Sport an positiven Erlebnissen und Gefühlen erfahren, nehmen wir auch mit in den Alltag. Wir werden stressresistenter, können uns besser konzentrieren, gehen gelassener und ausdauernder mit Herausforderungen um. Wer will da noch freiwillig auf dem Sofa bleiben?

Was ist Deine Motivation zum Sport?