Mit regionalen Superfoods durchstarten – Teil I: Hafer
Chia, Goji, Acai und Quinoa – Superfoods sind in aller Munde. Die “neuen” Lebensmittel, die seit einiger Zeit in fast jedem Supermarkt zu finden sind, sollen uns stärker, schöner, fitter und gesünder machen, da sie besonders viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Ob Marketing-Strategie oder nicht, Fakt ist, dass die meisten der viel umworbenen Superfoods eine weite Reise hinter sich haben, bis sie zu uns in den Supermarkt kommen. Sie sind daher nicht nur sehr teuer, sondern auch aus ökologischer Sicht umstritten. Zum Glück gibt es Alternativen aus unseren heimischen Gefilden. Und damit unsere regionalen Superfoods nicht in all dem Chia-Goji-Hype in Vergessenheit geraten, starten wir heute unsere dreiteilige Reihe über Superfoods von Hier. Jedes der drei Superfoods ist allseits bekannt, in jedem Supermarkt zu finden und strotzt nur so vor guten Inhaltstoffen. Die Hauptrolle im heutigen Rezept: Hafer!
Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit ist Hafer ein echter Alltagsheld! Der heimische Kumpel, der neben Roggen bis zum 20. Jahrhundert übrigens zum wichtigsten Getreide im deutschen Anbau gehörte, ist an wertvollen Inhaltsstoffen nur schwer zu toppen: Allen voran steht der hohe Eiweiß-, Mineralien- und Ballaststoffgehalt. Letztere wirken sich positiv auf unseren Darm aus. Aus guten Grund ist der allseits bekannte Haferbrei (oder Porridge) ein bewährtes Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden und sogar bei Gastritis äußerst gut verträglich. Denn die besonderen Ballaststoffe quellen ganz sanft im Magen und Darm (um das 20fache!), indem sie eine Art „Gel“ bilden, das den Magen- und den Darminhalt dickflüssiger macht. Dieses Gel ist außerdem wie eine Schutzschicht für die Schleimhaut. Haferbrei macht also angenehm satt, wir haben ein wohlig-warmes Gefühl im Bauch, was sich gerade jetzt im Winter positiv auf unsere Stimmung auswirkt.
Apropos Stimmung: Das Sprichwort “Den sticht der Hafer” findet seinen Ursprung in den sogenannten psychotropen Wirkstoffen, also solchen, die auf das zentrale Nervensystem auswirken. Im Fall Hafer sind das Stoffe, die sich positiv auf unser Gemüt auswirken. Hinzu kommen B-Vitamine Thiamin und Flosäure, Vitamin K und Biotin, die wichtig für Haut und Haare sind. Der perfekte Begleiter also bei Wind und Wetter. Morgens als warmer Haferbrei mit Nüssen, Früchten und Quark oder Joghurt, abends im Brot und zwischendurch als Müsliriegel. Getoppt mit Sonnenblumenkernen und Leinsamen sind die Superfood vom allerfeinsten, dabei günstiger, ruckzuck fertig und haltbar – theoretisch
Zutaten (für ein Backblech):
* 300 g Haferflocken
* 150 g Sonnenblumenkerne
* 90 g Leinsamen – geschrotet
* 100 g Cranberries (gehackt)
* Zimt, eine Prise Salz
* 4 EL Margarine/Butter
* 8 EL Agavendicksaft
* etwas warmes Wasser
So geht’s:
1. Die trockenen Zutaten mischen. Bitte immer geschrotete Leinsamen verwenden, da der Körper sie sonst nicht verwerten kann und einfach wieder ausscheidet – und das wäre ja schade um die ganzen guten Inhaltsstoffe, allen voran wertvolle Omega-3 Fettsäuren.
2. Die Margarine/Butter schmelzen und zusammen mit dem Agavendicksaft unter die trockenen Zutaten mischen. Dabei gut verkneten und etwas warmes Wasser hinzufügen. Am besten alles mit den Händen richtig schön durchmatschen. Es sollte eine zäh-klebrige Masse entstehen.
3. Mit einem feuchten Spatel auf ein Backblech streichen und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad ca. 20 Minuten backen. Noch warm in Stücke oder Riegel schneiden – und geniessen
P.S: Alles, was beim Zerschneiden als Krümel übrig bleibt, kann man als knuspriges Müsli super in Quark oder Joghurt rühren.
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